Seit März 2021 entscheidet die "Clearingstelle Urheberrecht im Internet" (kurz CUII) für die meisten Internetprovider in Deutschland, ob bestimmte Webseiten erreichbar sein sollen oder nicht. Diese Art von Sperren sind ziemlich umstritten, lassen sich derzeit aber auch noch ganz leicht umgehen.

Diese Website ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht verfügbar.

Diese Art von Sperre gilt derzeit nur für illegale Webseiten, wie beispielsweise Streaming-Plattformen von Filmen, dennoch berauben sie Internetnutzern ein Grundrechtsschutz. Die Frage ist ja, wohin das noch führen wird. Werden bald auch Webseiten, die solche Anleitungen zum Umgehen der Sperre erklären, auch gesperrt?

Des weiteren wird die Internetnutzung nur der Mitglieder der CUII eingeschränkt, alle anderen können ja weiterhin frei surfen. Und Mitglieder sind unter anderem 1&1, der deutschen Telekom und Vodafone – die größten Internetprovider Deutschlands. Die CUII ist ein eingetragener Verein und sperrt Webseiten nach eigenem Interesse, ohne gerichtliche Entscheidungen, so wie es bis jetzt immer der Fall war.

Die Netzsperren der CUII basieren auf DNS-Anfragen. Sobald eine Domain im Browser aufgerufen wird, fragt der hinterlegte DNS-Server die IP-Adresse des Servers ab, welcher sich hinter der Domain befindet. Standardmäßig verwendet der Router des Internetnutzers den DNS-Server des Internet-Providers, also 1&1, Telekom oder Vodafone, und dieser Unterstützt ja die CUII. Befindet sich diese IP-Adresse auf der Blacklist der CUII, wird der Nutzer auf die Homepage derer weitergeleitet und ein Hinweis erscheint.

Diese Netzsperre zu umgehen ist also sehr einfach: Es muss lediglich ein anderer DNS-Server verwendet werden.

DNS-Server bei der Fritz!Box ändern

Verwendest du zuhause eine FRITZ!Box als Router, kannst du wie folgt beschrieben den DNS-Server ändern. Damit verwenden automatisch alle Geräte im Heimnetzwerk diesen DNS-Server, sofern bei den Geräten selbst kein DNS-Server hinterlegt ist.

Öffne die Weboberfläche der FRITZ!Box – in der Regel über fritz.box – und melde dich mit dem Passwort an.

Klicke im linken Menü auf Internet und im Dropdown-Menü auf Zugangsdaten. Wechsel im oberen Bereich auf den Reiter DNS-Server.

Hier kannst du jetzt die DNS-Server für IPv4 und IPv6 eintragen. Klicke auf Andere DNSv4-Server verwenden, um die Eingabefelder für die IPv4-Server zu aktivieren. Dasselbe gilt für IPv6.

Verwende für IPv4 freie DNS-Server wie beispielsweise 1.1.1.1 und 9.9.9.9.

Für IPv6 2606:4700:4700::1111 und 2606:4700:4700::1001.

Hast du die DNS-Server eingetragen, klickst du auf Übernehmen, um die Änderungen zu speichern. Bis die Geräte die DNS-Server verwenden und die Meldung der CUII nicht mehr erscheint, kann etwas Zeit vergehen.

DNS-Server unter Windows 10 ändern

Möchtest du unter Windows den DNS-Server für ein Gerät festlegen, gehst du wie folgt vor.

Drücke dazu + I, um in die Windows-Einstellungen zu kommen. Navigiere dort zu Netzwerk und Internet Adapteroptionen ändern und mache hier einen Rechtsklick auf deinen Netzwerkadapter. Wähle im Kontextmenü Eigenschaften aus.

Im neuen Fenster machst du nun einen Doppelklick auf Internetprotokoll, Version 4 (TCP/IPv4) und aktivierst unten den Punkt Folgende DNS-Serveradressen verwenden.

Hier trägst du nun deinen gewünschten primären DNS-Server ein. Empfehlenswert ist hier 1.1.1.1, 8.8.8.8 oder 9.9.9.9. Darunter trägst du noch einen alternativen DNS-Server ein.

Speichere deine Änderungen noch, indem du alle Fenster mit einem Klick auf OK schließt.

VPN als Alternative

Eine Alternative ist die Verwendung eines VPN. Insbesondere für die Verwendung von mobilen Geräten, die sich auch oftmals außerhalb des Heimnetzwerkes befinden, ist dies eine bessere Möglichkeit.