Backups sind in der IT von essenzieller Bedeutung. Sie sind notwendig, um sich vor dem Verlust wichtiger Daten zu schützen. Sie bieten zudem Schutz vor Cyberbedrohungen, unterstützen Testumgebungen, erfüllen Compliance-Anforderungen und dienen als Grundlage für historische Datensicherung sowie reibungslose Systemmigrationen. Es existieren im Wesentlichen drei Backup-Strategien, von denen jede ihre eigenen Vor- und Nachteile aufweist. Die Entscheidung für eine bestimmte Strategie ist von zahlreichen Faktoren abhängig.

Man stellt sich vor, in einem Verzeichnis befindet sich eine 100 MB große Datei. Täglich wird ein komplettes Backup des Verzeichnisses erstellt. Nach 10 Tagen würde man 1 GB an Backups haben, obwohl sich die 100 MB große Datei nicht verändert hat. Aus diesem Grund gibt es noch andere Methoden, um Speicherplatz zu sparen: Inkrementell und Differentiell. Die Datei wird in beiden Fällen nur einmal gesichert und beim darauffolgenden Backup übersprungen, sofern sie nicht verändert wurde.

Die inkrementellen / differenziellen Backups bauen immer auf ein Vollbackup auf. Zuerst wird immer ein Vollbackup erstellt, also eine Sicherung von allem. Darauf folgen die inkrementellen / differenziellen Backups. Aber wo genau ist der Unterschied?

Vollbackup

Ein Vollbackup ist eine umfassende Sicherungsmethode, bei der in der Regel alle Daten gesichert werden, es sei denn, es werden spezifische Dateien oder Dateiendungen ausgeschlossen. Obwohl es alle Dateien enthält, ist es oft ineffizient, regelmäßig alle Daten zu sichern, insbesondere wenn sich viele davon nicht ändern. Dies kann zu einem erheblichen Verbrauch von Speicherplatz und Zeit führen. Eine alternative Herangehensweise besteht darin, auf inkrementelle oder differenzielle Backups umzusteigen.

Inkrementelles Backup

Das inkrementelle Backup konzentriert sich nur auf die Änderungen seit dem letzten inkrementellen Backup oder dem letzten Vollbackup. Es bildet eine Sequenz von aufeinander aufbauenden Backups, wobei jedes inkrementelle Backup auf dem vorherigen aufbaut. Der Vorteil besteht darin, dass diese Backups im Vergleich zu anderen Strategien relativ klein sind. Ein Nachteil ist jedoch, dass für die Wiederherstellung alle inkrementellen Backups bis zum letzten Vollbackup erforderlich sind. Das Fehlen oder die Beschädigung eines einzigen inkrementellen Backups kann die gesamte Backup-Kette unbrauchbar machen.

Beispiel: Zum Wiederherstellen des rot markierten Backups werden die gelb markierten Backups benötigt. Die unterste Datei ist das Vollbackup.

Differenzielles Backup

Im Gegensatz dazu sichert das differenzielle Backup alle Änderungen seit dem letzten Vollbackup. Jedes differenzielle Backup ist unabhängig von anderen Backups, die zwischenzeitlich erstellt wurden. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass nur ein differenzielles Backup und das letzte Vollbackup für die Wiederherstellung benötigt werden. Allerdings sind differenzielle Backups im Allgemeinen größer als inkrementelle Backups.

Beispiel: Zum Wiederherstellen des rot markierten Backups werden die gelb markierten Backups benötigt. Die unterste Datei ist das Vollbackup.

Die Wahl zwischen Voll-, inkrementellem und differenziellem Backup hängt von den individuellen Anforderungen und Prioritäten ab. Inkrementelle Backups bieten Speichereffizienz, erfordern jedoch eine intakte Backup-Kette für die Wiederherstellung. Differenzielle Backups ermöglichen eine einfachere Wiederherstellung, gehen jedoch mit größerem Speicherbedarf einher. Vollbackups bieten die umfassendste Sicherung, erfordern jedoch mehr Speicherplatz und Zeit.

Die Anwendung von Backup-Strategien geht weit über den reinen Schutz vor Datenverlust hinaus und spielt eine zentrale Rolle in der Sicherung, Integrität und Effizienz von IT-Systemen.