Sicherlich ist das schon öfter aufgefallen: Bei manchen Absendern von E-Mails wird ein Logo neben dem Namen angezeigt. Wie man dies für seine eigene E-Mail-Adressen mit eigener Domain hinbekommt, zeige ich in diesem Beitrag.
Vorweg: Es kann nicht garantiert werden, dass jeder Empfänger das Logo wie gewünscht angezeigt bekommt. Das kommt auch viele Faktoren an und der Mailserver bzw. Client des Empfängers muss dieses Feature unterstützten. In diesem Beitrag zeige ich drei Möglichkeiten, ein Logo festzulegen, welches in Mail-Clients dargestellt werden kann. In der Regel reicht die Einrichtung von BIMI aus.
BIMI
BIMI steht für "Brand Indicators for Message Identification" und sorgt per DNS-Record dafür, dass Empfänger einer E-Mail ein Logo der Domain angezeigt bekommen. Standardmäßig wird – sofern es der Client unterstützt – der erste Buchstabe des Namens als Logo dargestellt.
Es muss zunächst sichergestellt werden, dass DMARC sowie SPF bei deinem Mailversand ordnungsgemäß konfiguriert wurde.
E-Mail-Sicherheit: SPF DNS-Eintrag einfach erklärt
Ein BIMI-Bild sollte eine Größe von 256x256 Pixeln haben und im SVG- oder PNG-Format vorliegen. SVG ist dabei das bevorzugte Format, da es vektorbasiert ist und somit auch bei Skalierung eine hohe Qualität beibehält. Mir ist derzeit kein Tool bekannt, um eine SVG-Datei zu erstellen, welche auch direkt BIMI-konform ist. das Bild muss daher im Nachhinein noch bearbeitet werden.
Ist das Logo nicht als SVG vorhanden, kann es konvertiert werden. Eine Konvertierung in SVG mit Vektorinformationen kostet jedoch in der Regel Geld, da die Struktur des Logos nachgezeichnet werden muss. Dafür gibt es einige Online-Dienste wie beispielsweise vectormagic.com. Eine kostenlose Alternative ist freeconvert.com, hier ist die Qualität jedoch geringer.
Öffne die SVG-Datei in einem beliebigen Editor. Die ersten Zeilen sollten in etwa so aussehen:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" standalone="no"?> <!DOCTYPE svg PUBLIC "-//W3C//DTD SVG 1.1//EN" "http://www.w3.org/Graphics/SVG/1.1/DTD/svg11.dtd"> <svg xmlns="http://www.w3.org/2000/svg" version="1.1" viewBox="0 0 256 256" width="256.0pt" height="256.0pt" xmlns:xlink="http://www.w3.org/1999/xlink" x="0px">
Passe nun die Versionsnummer an, füge das Attribut baseProfile hinzu, entferne, falls vorhanden die Attribute x und y und hinterlege einen Titel:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" standalone="no"?> <!DOCTYPE svg PUBLIC "-//W3C//DTD SVG 1.1//EN" "http://www.w3.org/Graphics/SVG/1.1/DTD/svg11.dtd"> <svg xmlns="http://www.w3.org/2000/svg" version="1.2" viewBox="0 0 256 256" width="256.0pt" height="256.0pt" xmlns:xlink="http://www.w3.org/1999/xlink" overflow="visible" xml:space="<title>ITv4.de</title>">
Lade die SVG-Datei bzw. PNG nun auf deine Website hoch.
Begib dich jetzt in die DNS-Verwaltung deiner Domain und erstelle einen neuen TXT-Record mit folgendem Namen und Inhalt:
Typ | Name | Inhalt |
---|---|---|
TXT | default._bimi | v=BIMI1; l=https://domain.tld/pfad/zum/logo.svg |
Speichere den Eintrag ab.
Besitzt du mehrere Domains, welche die selbe SVG-Datei der Hauptdomain verwenden sollen, musst du diese noch mit dem a-Parameter freischalten:
v=BIMI1; l=https://domain.tld/pfad/zum/logo.svg; a=domain2.tld,domain3.tld
Für BIMI müssen Nachrichten zusätzlich durch DMARC authentifiziert werden. Dazu muss ein weiterer entsprechender TXT-Record angelegt bzw. der existierende um die Parameter p und pct erweitert werden. Dieser TXT-Record sieht dann so aus:
Typ | Name | Inhalt |
---|---|---|
TXT | _dmarc | v=DMARC1; p=quarantine; pct=100; rua=mailto:webmaster@domain.tld; |
Der Parameter rua ist nicht zwingend notwendig, um die DMARC-Richtlinie zu definieren. An diese E-Mail werden DMARC-Berichte gesendet. Die RUA-Option ermöglicht es, DMARC-Berichte zu empfangen, die Informationen über den Status der E-Mail-Authentifizierung für Ihre Domain enthalten. Diese Berichte können helfen, potenzielle Probleme bei der E-Mail-Authentifizierung aufzudecken und zu beheben.
Bis die Änderung aktiv ist, kann etwas Zeit vergehen. Meinen Erfahrungen nach hat es teilweise nur wenige Minuten gedauert, manchmal aber jedoch einige Tage, bis das Logo bei Empfängern erschien. Sofern die Änderung dann aktiv ist, wird beim Versenden einer E-Mail von dieser Domain aus dem Empfänger im E-Mail-Client das hinterlegte Logo dargestellt, sofern es sein Client unterstützt.
Favicon
Manche Clients lesen auch das Favicon einer Domain aus und verwenden dieses dann als Logo. Begib dich auf realfavicongenerator.net und gehe die Schritte durch, um die Favicons in all möglichen Maßen und Dateiformaten generieren zu lassen. Diese lädst du dann auf deine Website hoch und passt den HTML-Code an. Das genaue Vorgehen wird dir hier aber auch erklärt.
Gravatar
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Gravatar. Wenn eine Schnittstelle Gravatar verwendet, überprüft diese, ob ein Avatar mit deiner bei Gravatar hinterlegten E-Mail-Adresse existiert und gibt dieses dann wieder.
Registriere dich bei Gravatar und lade deinen Avatar für die entsprechende E-Mail-Adresse hoch. Für weitere E-Mail-Adressen kannst du einfach weitere E-Mail-Adressen hinzufügen.
Bei Fragen oder Anregungen freue ich mich natürlich über eure Kommentare.
Über mich
Ich bin Janis (aka. EurenikZ), 25 Jahre alt und komme aus der Nähe von Frankfurt am Main. Ich habe eine abgeschlossene IHK-Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration und arbeite als Junior IT-Administrator in einem IT-Systemhaus. Neben meinem IT-Blog beschäftige ich mich viel mit diversen IT-Themen und meinen Webseiten sowie Telegram Bots und biete IT-Dienstleistungen an.